In der Theorie richtig, in der Praxis gibt es auch Wohnbebauung in ausgewiesenen und entsprechend beschilderten Gewerbegebieten, bin erst heut an einem vorbeigefahren.
ausgewiesene und entsprechend beschilderte Gewerbegebiete sind Teile von Orten. Da überwiegt die Gewerbenutzung aufs Gesamtgebiet bezogen, aber es kann auch andere Nutzungen geben. In solchen Gebieten sind daher nicht automatisch alle Flächen landuse=commercial / industrial.
In fast jedem Industrie-, Gewerbe- und Wohngebiet gibt es auch Flächen mit anderer Nutzung. Es geht hier aber nicht um die Zuordnung der Flächen zu einem landuse-tag, sondern um die Klassifizierung der Straßen.
Weil es auch im engl. Wiki durchaus was verbindet:
D,h, sie verbinden diese mit dem Rest der Welt.
Davon abgesehen:
Jedes Land hat sein eigenes System der Straßenklassifizierung, weswegen OSM durchaus landesspezifische Dinge gerade bei diesem Thema zulässt.
Und in .de passen unsere Straßenklassen grob (abgesehen von unserer Sonderlocke “Verkehrsbedeutung”) eben nur runter bis zur Kreisstraße zur OSM-tertiary, “Gemeindeverbindungsstraßen” fallen da durchs Raster, aber selbst wenn wir einige zu tertiary adeln würden, bleiben noch genug Straßen übrig, für die wir was bräuchten, weil tertiary überkandidelt und service und residential nicht passen. Ganz im Sinne von:
Streng genommen nach engl. WIki wohl ja. Wenn wir uns aber einig wären, dass uns nach egl. Wiki eine Klasse fehlt, dann sollten wir auch sagen dürfen, dass in deutschen Wohngebieten vielfach durchaus relevante Unterschiede bestehen zwischen dem kleinen Anliegersträßchen, wo kaum die Müllabfuhr durchkommt, und einer in vielen größeren Nachkriegswohngebieten zu findenden Sammelstraßen. Und dass es auch Unfug wäre, Gemeindeverbindungsstraßen “in der Luft hängen zu lassen”, weil sie an irgendeiner residential verenden und auf der anderen Seite des Ortes auch, wo früher sogar eine tertiary durch den Ort ging (kürzlich einen solchen Fall gesehen)
Mein Punkt wäre residential und unclassified wären dann gleichwertig. Wenn unclassified dazu geignet ist die Zufahrt zu einzeln stehenden Wohnhäusern zu erfassen, dann ist diese Straße nicht wichtiger als irgendeine Anliegerstraße. Unclassified ist damit nicht mehr zum hervorheben von Durchgangsstraßen geeignet, dann müsste man gleich tertiary nehmen.
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Ich glaube, da wird wieder mal einiges durcheinander gebracht.
Ich fange mal von hinten an:
Das entspricht meiner Sichtweise.
Wo wird denn unclassified zur Hervorhebung von Durchgangsstraße verwendet (also inwiefern wird da was wo wie hervorgehoben)?
Meinst Du damit ehem. Kreisstraßen, die jetzt nur noch Gemeindeverbindungsstraßen sind? Was spricht dagegen, ehem. Kreisstraßen in OSM als tertiary zu belassen, wenn es die Verkehrsbedeutung zulässt - ebenso bestehende (offizielle) Kreisstraßen auf unclassified herunterzustufen, wenn es nach Verkehrsbedeutung sinnvoll ist? Die offizielle Klassifizierung ergibt sich ja aus der ref.
Was spricht dagegen, die unclassified bis zur nächsten höheren Straße durchzuziehen, ohne eine unclassified als “höher” als eine residential anzusehen?
Woran macht man diese Unterschiede fest? Je nach Standort findet man auch Durchgangsstraßen (z.B. tertiary) die schmaler sind als reine Anliegerstraßen …
Klarzustellen, dass eine unclassified keine Verbindungsstraße sein muss ändert doch nichts daran, dass sie eine Verbindungsstraße sein kann. Aber eben Verbindungsstraße von sehr untergeordneter Bedeutung. Ich habe kein Problem damit, dies etwa gleichrangig mit residential zu sehen.
Nein, sie können das tun. Sie müssen es nicht. Das ist doch der springende Punkt. Aber wenn die Straße das tut, ist sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein highway=residential, weil sie eben Durchgangsverkehr hat und haben darf.
Aber nur, wenn wir uns wirklich genau daran entlanghangeln und es war bisher Konsens, dass wir Gemeindestraßen, Kreisstraßen, Landesstraßen und Bundesstraßen eben nicht 1:1 nach OSM übertragen, sondern uns an der tatsächlichen Verkehrsbedeutung orientieren. Und da wird irgendwann einfach immer ein Punkt erreicht sein, wo ein Straßentyp die unterste Ebene darstellt. Und da wird auch immer wieder jemand kommen und sagen, dass es aber noch etwas zwischen X und Y geben muss…
Die Frage ist doch, warum überhaupt noch unterhalb tertiary unterscheiden? Gäbe es kein highway=residential, würden wir uns die Frage auch gar nicht stellen, sondern alles als highway=unclassified taggen und gut. Man hätte genauso highway=unclassified + abutters=residential taggen können. Der Mehrwert ist irgendwann einfach zu vernachlässigen.
Ich bin weder davon überzeugt, dass wir jetzt auf einmal noch einenhighway-Typ brauchen, noch dass ein Deutscher Sonderweg die richtige Lösung darstellt. Ich würde Sammelstraßen als unclassified erfassen, auch wenn sie Erschließungsfunktionen im Sinne einer Wohnstraße mit erfüllen. Und zwar genau aus dem Grund, dass sie für Durchgangsverkehr gebaut wurden. Das bedeutet nicht, dass alle highway=unclassified Durchgangsverkehr haben/erlauben müssen, aber wenn, dann können es für mich keine highway=residential sein.
Aber hat nicht fast jede highway=residential ein bisschen Durchgangsverkehr (im Sinne von: jemand wohnt gar nicht im Meisenweg, sondern um die Ecke im Amselweg, aber um dahin zu kommen, muss er nunmal durch den Meisenweg fahren)?
Und wenn ja, was ist dann der Unterschied zwischen meinem “Meisenweg” und Eurer “Sammelstraße” (die ja, wenn ich das richtig verstehe, auch beiderseits Wohnbebauung hat)?
Von meinem Tagging-Gefühl her würde ich eine unclassified nur in Industriegeländen, Hafengebieten und so verwenden und nie in einem Wohngebiet; da gibt es für mich oberhalb von residential dann nur tertiary und wenn da Häuser dranstehen, ist das völlig ok.
Genau diese Frage stelle ich mir auch. Es gibt sicher Orte, wo man eine solche Unterteilung auf Grund des Verkehrsnetzes machen kann, aber die Unterscheidungskriterien so detailliert auszuformulieren, dass jeder Nicht-Verkehrs-Experte diese dann fehlerfrei überall anwenden kann, halte ich für unmöglich. Da gibt es in beide Richtungen (tertiary und residential) zu viele Überschneidungen und deshalb bezweifle ich, dass wir damit in der Praxis einen echten Mehrwert erschaffen würden (wie bereits in #50 geäußert).
Warum? Wenn eine unclassified eine schmale Straße zum abgelgenen Haus am Waldesrand sein kann wo nur die Eigentümer, Postbote und Müllabfuhr fahren, warum soll es dann in der Ortslage auf einmal höherrangiger sein als die anderen Straßen mit viel Wohnbebauung oder in Industriegebieten deutlich machen, dass diese Straßen besser ausgebaut wären als die Wohnstraßen.
Entweder unclassified und residential können alles sein (von schmal bis breit von viel bis kaum verkehr) und sind gleichwertig
oder unclassified ist wichtiger, dann braucht es aber eine echte Verbindungsfunktion (von Siedlungen untereinander) und nicht nur eine Anbindungfunktion (von Einzelhäusern)
Es bedarf einfach keiner zusätzlichen klasse. WAS willst du genau beschreiben was du aktuell nicht kannst?
Soll die anders gerendert werden?
Soll das routing anders sein?
Wir haben stand heute schon residential und unclassified die routingtechnisch typischweise identisch bewertet und benutzt werden, sowie auch identisch gerendert werden.
Noch mehr klassen helfen niemandem. Und das es “verbindungscharacter” hat ist für sowohl das rendern, wie auch das routing völlig irrelevant.
Das ist die frage was man mit Verbindungscharakter meint.
Topologisch verbindet jede Straße irgendetwas.
Der Begriff “Verbindungsstraße” wird aber auch als Straßenklasse gemeint sein und liegt dann noch über den Sammelstraßen. Sie verbindet nicht nur eine Siedlung mit den Straßennetz sondern Siedlungszentren untereinander.
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Nochmal: Was versteht man unter einer Sammelstraße? Stehen da dann keine Wohnhäuser? Was ist, wenn von woodpecks Meisenweg noch der Stieglitzweg abzweigt und der Sperlingweg kreuzt?
Und wie untetscheiden sich diese Sammelstraßen von Anwohnerstraßen?
An allen Straßenklassen (mal abgesehen von Autobahnen und Kraftfahrstraßen) können Wohnhäuser liegen.
Die schwarze Heide wäre z.B. eine klassische Sammelstraße, da fahren fast alle durch, die in diese Siedlung wollen. Die Straße sammelt den Verkehr der Siedlung und führt ihn zur nächsten Haupt- bzw. Verbindungsstraße
Das musst Du denjenigen fragen, der das mal vor Jahren ins Wiki geschrieben hat
unclassified und residential sind auf derselben Stufe, unclassified ist nicht höher oder besser ausgebaut. Der einzige Unterschied ist, dass residential für Wohnstraßen, bzw. Straßen in Wohngebieten genommen wird und unclassified nicht.
Warum ich vorgeschlagen habe, unclassified für Sammelstraßen zu nehmen, ist, dass der für mich einzig logische Unterschied zwischen residential und unclassified sein sollte, dass ein Router residential potentiell niedriger priorisieren sollte als unclassified, weil eben in Wohnstraßen Durchgangsverkehr unerwünscht ist. Nicht verboten, aber unerwünscht.
Aber ich kann auch damit leben, dass man das wirklich nur am umgebenen landuse festmacht und sonst nichts
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Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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warum nicht Im Roggenfelde und Heitlinger?
Für mich wäre das in diesem konkreten Fall alles residential.
Wäre es für mich auch. Aber es gibt ja auch größere Siedlungen.
Das die Schwarze Heide als Sammelstraße gemeint ist sieht man vor Ort z.B: an der Ampel und der Bushaltestelle. Natürlich könnte man auch durch im Roggenfelde fahren, tut die Mehrheit aber nicht und ist auch nicht so gedacht. (ergibt sich aber im Routenplaner von alleine, weil man durchschnittlich länger durch die tempo 30 Zone fahren müsste.)
Vielleicht hilft diese Straßenkategorisierung von Berlin ja für mehr Verständnis (die Sammelstraßen sind hier aber nicht einzeln ausgewiesen sondern unter sonstige Straßen (gelb))
Besseres Beispiel wären vermutlich die Straßen, die einzelne Ortslagen als Sackgasse anbinden - dort wo wir regelmäßig darüber diskutieren ob es nun noch tertiary ist oder nur noch unclassified
Das ist genau so ein Beispiel, wo man mit Ortskenntnis durchaus eine Unterscheidung zwischen Sammelstraße und Anliegerstraße machen könnte - aber schon beim Übergang zum Rehbruch fängt die Unschärfe an. Ist das dann noch Sammelstraße oder schon Anlieger? Da werden sich die Geister bereits scheiden. Und bei
genau so. Wenn es für Sammelstraßen keine ganz klare Abgrenzung gibt, würden wir mit dem Versuch einer Unterscheidung nur erreichen, dass ein und dieselbe Straßenklasse je nach Gefühl des Mappers 2 unterschiedlichen Tags zugeordnet wird. Und innerhalb kürzester Zeit würde hier im Forum die Frage “Ist das schon eine Sammelstraße oder noch eine Anliegerstraße?” zum einem weiteren Dauerthema werden.