Ich stelle die Frage hier, weil es mir durch die Karte der Bahntrassenradwege aufgefallen ist. Way: 35668728 | OpenStreetMap und auch die Abschnitte nach Süden sind als railway=abandoned
und abandoned:railway
getaggt. Vor Ort sieht es so aus: Mapillary, also eigentlich ein normaler straßenbegleitender Fuß- und Radweg. Selbst wenn hier früher mal eine Bahnstrecke war, sichtbar ist davon nichts mehr. Durch das Tagging wird aber suggeriert, hier befände sich ein Bahntrassenradweg. Ist dieses Tagging hier in dem Fall also sinnvoll?
Was hälst Du hiervon?
Wenn ein railtrail=yes
abseits der Bahntrasse verläuft, wird er grau und etwas schmaler gezeichnet.
Und ich versuche schlechte Oberfläche ebenfalls farblich zu kennzeichnen:
Nur wenn das Gebäude nicht umgebaut wurde! Wir machen das nicht, weil wir eine Karte mit Wohnhäusern die früher Maschinenhallen waren erzeugen wollen.
Für mich wäre das ja OK, wenn man diese Eigenschaften wie Damm/Einschnitt, geringe/keine Steigung, Geometrie nicht auch anders erfassen könnte. Aber bisher kam da nichts.
Würdest Du das z.B. auch für ehemalige Treidelpfade so praktizieren wollen?
Kann man durchaus so sehen, die “Gegenseite” (aka kein railway=abandoned
) kann man halt in den Daten nicht sehen.
Ändert aber allgemein auch nicht viel dran, dass ein railway=abandoned
untauglich ist, Bahntrassenradwege darzustellen, weil diese Radwege in ihrer Gesamtheit nie zu 100% auf einer Bahntrasse verlaufen. Bspw: Relation: West Bloomfield Trail (272123) | OpenStreetMap die Bahn ist definitiv mal anders gefahren
und das ist jetzt ein Argument wofür genau?
Hiermit hast Du vollkommen recht! Nur die Schlussfolgerung, die Du daraus ziehst, ist schlicht falsch.
Es vermittelt jedoch den Eindruck, dass man möglicherweise nicht alles gelesen und sich wahrscheinlich nicht mit den Argumenten auseinandergesetzt hat sondern sich nur auf einen Teilaspekt stürzt und sich scheinbar diebisch darüber freut endlich einen Punkt gefunden zu haben, das Vorhaben des Gegenüber als untauglich bezeichnen zu können.
Blöderweise wurde genau das schon längst klar als fehlerhaftes Tagging bezeichnet. An solchen Stellen, wo der Bahnradweg die Trasse verlässt, ist das railway=abandoned zu entfernen.
Nein, eine Bahntrasse schlägt keine plötzlichen Haken.
Ja, dann hat es halt Lücken.
Das gilt sogar auf längeren Abschnitten, wenn der Bahntrassenradweg ein Militärgebiet oder gesperrte Eisenbahnbrücken umgehen muss.
In der Diskussion geht es darum, wie man Bahntrassenradwege als solche Kennzeichnen kann. Ein railway=abandoned
ist dafür untauglich, weil es eben Abweichnungen gibt (hatte deinen Beitrag dazu von vor 2 Wochen geliked ). Der Bahntrassenradweg hat aber eben genau keine Lücke. Auch die “Umwege” gehören zu dem Bahntrassenradweg.
Und um das zu unterscheiden, wird an die Route des Radweges railtrail=yes
gesetzt, weil ein railway=abandoned
an Routen nichts verloren hat. An die Ways des Radweges selbst, welche dann tatsächlich auf ehemaligen Gleisbetten verlaufen, kommt dann railway=abandoned
.
Wie @Nadjita schon schreibt sind es zwei verschiedene Aspekte: auf der einen Seite der Bahntrassenweg als Eigenschaft der Route, auf der anderen Seite der Bahntrassenweg als Eigenschaft der physischen Realität (ja: vereinfacht, simpel, kiss). Es gibt Bahnradwege, die abschnittsweise nicht auf Bahntrassen verlaufen und es gibt (Rad-)Wege, die auf Bahntrassen verlaufen, aber keine ausgeschilderten Bahnradwege, wie es sich die meisten wahrscheinlich bei diesem Begriff vorstellen, sind. Vielleicht noch nicht einmal Bestandteil eines Radwegenetzes oder einer sonstigen Radroute.
Zugegeben: das railtrail=yes ist nicht sehr verbreitet, konzentriert sich auf Australien. Aber das könnte einige Probleme lösen, die wir haben. Und lässt sich sinnvoll auswerten. Auch das wurde hier bereits diskutiert. Vorallem greift dies einen berechtigten Kritikpunkt der Gegner von railway=abandoned auf und bietet eine Lösung, die beiden Seiten gerecht werden kann.
Erinnert Ihr Euch noch, wie früher die Eigenschaften einer Wanderroute an die physischen Wege gemappt waren? Das sehe ich sehr ähnlich.
Wie Du das darstellt ist letztlich eine Designentscheidung von Dir. Aber ja, den Ansatz finde ich gut! So in etwa stelle ich mir das vor.
Ich weiß ja (noch) nicht, wie weit Du das treiben willst, ich könnte mir aber vorstellen, dass den verschiedenen Darstellungsvarianten hinsichtlich der Vielfalt an Informationen und intuitiver Wahrnehmung Grenzen gesetzt sind. Wären denn mehrere, auswählbare Kartenlayer eine Option für Dich? Also z.B. die Oberflächenqualität als zuschaltbare Option?
Viel weiter mit unterschiedlichen Darstellungsformen will ich das eigentlich auch nicht treiben.
Mehrere Layer ist mit meinem derzeitigen Technologiestack nicht wirklich praktikabel. Vielleicht schaue ich mir irgendwann mal Vectortiles an, damit würde das wahrscheinlich einfacher.
Aber für’s erste habe ich jetzt den von mir angestrebten Ausbauzustand erreicht…
Wenn eine ehem. Kirche als Museum genutzt wird, haben da durchaus erhebliche Umbaumaßnahmen stattgefunden.
Wenn man eine Karte Loft-Wohnungen erstellen wöllte ist das mit anerkannten und etablierten Tagging-Schemata durchaus möglich:
Ich verstehe Deine Aussage nicht. Was hätte von wem wofür kommen sollen? Diese Eigenschaften sind als Ergänzung gern willkommen, eignen sich aber nicht allein, um die verbleibende Infrastruktur einer Bahntrasse zuverlässig und eindeutig (sowie einfach) zu beschreiben.
Das ist offtopic, aber prinzipiell machbar. Allerdings ist das Tagging von Treidelpfaden historisch anders gewachsen und zudem sind Treidelpfade schon immer highway gewesen, das ändert sich also nicht ganz so gravierend. Je nach Bebauung oder Bewuchs zwischen Treidelpfad und Kanal/Fluss sind die meisten wohl eher disused. Aber das würde ich hier im Topic nicht weiter verfolgen.
Edit: typo
Was möchtest Du damit sagen?
Ja, wenn die Wohnungen sich im alten Industriegäude befinden und dies auch weiterhin ein Industriegebäude ist. Wenn das Gebäude zu einem Wohngebäude erheblich umgebaut wurde oder das alte Gebäude sogar abgerissen wurde, dann nicht. Das trifft hier auch zu.
Das war meine Frage. Was fehlt noch?
Klar ist das machbar. Aber wollen wir diese historischen Daten in OSM tatsächlich erfassen? Ich dachte bisher nicht. Wenn wir das hier machen, wollen andere das auch für ihren Themenschwerpunkt so machen.
Hm, Du hattest eingewandt:
Sollte ich Dich missverstanden haben: was wolltest Du damit sagen?
definiere “erheblicher Umbau”.
Mir reicht wenn wenn es zu Wohnungen ausgebaut wurde (in nackten Industriehallen mag kaum jemand wohnen wollen), auch wenn die grundlegende Struktur erhalten geblieben ist. Das ist bei den Loft-Wohnungen vielleicht die äußere Gebäudehülle, hohe Geschossdecken, große Fenster, bei Bahntrassen die Trassenführung inkl. Einschnitte, Tunnel, Brücken, Dämme.
Ja, jeder Vergleich wird hinken.
Von Abriss, also vollständig dem Erdboden gleich machen, reden wir hier nicht. Dann wäre es kein Bahntrassenweg mehr. Bitte nicht vermischen oder ablenken.
Dass es sich um die physisch vorhandenen Reste einer Bahntrasse handelt. Wohlgemerkt: Trasse, nicht Bahnstrecke, nicht Gleis, nicht Schiene, nicht Kursbuchstrecke, nicht “ehem. Königl. XY-Staatseisenbahn”!
Sie sind erfasst. Auch Treidelwege. Es stört sich daran nur niemand.
Ja, das konzentriert sich vorallem auf zwei Länder, sind teilweise als solche ausgeschildert/bezeichnet und werden heute typischerweise gern für Wander- und Radwege verwendet, weil sie sehr sehr eben, oft auf Dämmen oder in Einschnitten verlaufen.
Offensichtlich besteht daran ein Interesse und/oder Geschichtsbewusstsein.
Eine Frage ist noch unbeantwortet:
Ergänzend gefragt: welches Problem löst man, wenn man alternativ auf railway=abandoned an Bahntrassenwegen verzichten würde? Wo genau liegt denn das eigentliche Problem?
Wenn das Gebäude zu einem Wohngebäude erheblich umgebaut wurde oder das alte Gebäude sogar abgerissen wurde, dann nicht. Das trifft hier auch zu.
es gibt aber einen Unterschied zwischen ein Gebäude ist komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt (da würde man die Fundamente auch ersetzen) und die Bahntrasse ist noch da, nur die Oberfläche ist anders. Unter anderem macht es einen entscheidenden Unterschied, ob es nur ein Punkt ist (abstraktes Gebäude) oder eine Linie die mehrere in der Regel signifikante Punkte verbindet (Bahntrasse)
Ich habe nochmal die Karte neu gerendert mit dem aktualisierten Schema.
Danke.
Bei den Australiern (die konsequenter railtrail=yes verwenden) sieht man den Sinn, zwischen Route und Trasse zu unterscheiden.
Und natürlich gibt es einen riesigen Berg an fehlerhaftem Tagging (fehlerhafte disused und razed kann man bei dieser Auswertung leider nicht von korrekten abandoned unterscheiden).
Man könnte heute bei schönem Wetter Bahnradwege radeln. Die Idee stammt aber nicht von mir:
Ja, das ist sehr zu empfehlen. Hier Chrissi’s eBock am Schnittpunkt der KLT (König-Ludwig-Trasse) mit dem Emscher-Weg:
Vorgestern dort geradelt um mir die neue Super-Brücke “Sprung über die Emscher” anzuschauen.
Die Recherche hat etwas länger gedauert und eindeutig kann ich es als ortsfremder nich beurteilen.
Andererorts kenne ich durchaus Bahntrassen, die unmittelbar neben der Straße verlaufen bzw. verliefen. Dies sieht mir hier aber nicht danach aus. Vielmehr würde ich aus dem weiteren Verlauf nordwärts und aus DGM1 Daten vermuten, dass die gesamte L 213 auf der Bahntrasse verläuft. Ein später gelesener Wikipedia-Artikel über Welldorf scheint dies zu bestätigen.
Südlich Welldorf wurde die Bahntrasse bis kurz vor Stetternich zur heutigen Landstraße L 213/L 264 umgenutzt.
Den straßenbegleitenden Radweg würde ich persönlich eher nicht als Bahntrassenweg ansehen, weder als Route noch dass er tatsächlich auf dem alten Bahndamm verläuft. Die Geometrie wäre dann falsch.
Die Straße auf der Bahntrassen fällt dann in die Kategorie “Grenzfall”
Danke für deine Beurteilung. Ich habe die Tags vom Fuß-/Radweg entfernt. Die Annahme, dass die Bahnstrecke eher im Bereich der Straße verlief, würde ich auch unterschreiben, da diese mehr in einer Flucht auf Way: 484160003 | OpenStreetMap zuläuft, als der Fuß-/Radweg. Das kann man sehr gut bei Mapillary erkennen.