Ich finde das eine sehr gute Anmerkung. Um da mal nur für mich selber zu sprechen:
Seit ich in OSM mitmache, lerne ich einen Haufen Dinge. Dass Hydranten einen Durchmesser und eine Referenznummer haben, und überhaupt, dass nicht jedes Metall-Oval im Boden ein Hydrant ist. Dass Hochspannungsleitungen unterschiedlich sind. Das es zusammenhängende Radwege-Netzwerke gibt, dass Hausnummern nicht am Haus, sondern am Grundstück hängen. Dass ich in der Regel quer durch den Wald latschen darf, aber nicht radfahren. Und ja, schäm-schäm, als jemand, der seit 1987 viel und gern Auto fährt, manchmal auch die wahre Bedeutung eines Verkehrszeichens.
Insofern ist das, glaub ich, auch eine große Stärke von OSM: Experten für Zeug.
Das mag auch mal schwierig sein, weil man per PM nerdig angequakt wird, dass man ernsthaft (ERNSTHAFT!) per SC (SC SCHON WIEDER!) einen Hydranten (echt jetzt?) eingetragen hätte, der doch offensichtlich (OFFENSICHTLICH!) ein „Unterflur-Grundwasser-Abführungs-Gefälleleitungs-Anschluss“ ist (BLIND ODER WAS???) — führt aber eben im Ergebnis dazu, dass wir eine bessere Liste von Hydranten haben als der Staat, der die Dinger selber verbuddelt hat.
In den Mittelgebirgen holt die Bergwacht immer mal wieder nachts die Leute aus dem verschneiten Wald, die mit „manch anderem Kartendienst“ unterwegs waren (bitte im Kopf mit Waschmittel-Vergleichs-Werbe-Stimme lesen). Ein Dienst, der die Geodaten nur als Leinwand für seine Werbeschaltung ansieht. Die haben halt keine Experten, die den Wanderweg selbst ablatschen.
Wer kennt es nicht aus dem Berufsleben: Experten sind manchmal schwer zu ertragen. Aber wo wären wir ohne sie?