Bennennung von ALDI/Aldi im NSI

Sehe ich persönlich anders. Denn das ist ein Eigenname und der hat seine eigene Schreibweise. Und da ALDI SÜD (eigentlich alles Caps) ihre eigene Schreibweise festgelegt hat, überall so publiziert und auch in allen Anmeldungen von Unternehmen so schreibt, warum sollten wir es dann ausgerechnet anders machen?

Weil es ein Stilelement ist, es dient dazu den Namen hervorzuheben, so wie Fettdruck oder rote Farbe oder ähnliches. Wir sind am Namen ohne die Marketingtricks interessiert und wollen nicht dass Aldi auf der Karte mehr hervorsticht als vergleichbare Läden

2 Likes

Das sehe ich ein wenig anders. Wir sollten schon den Namen so erfassen, wie er sich vor Ort darstellt bzw. wie die Marke sich darstellt. Gleichzeitig steht es natürlich jedem Auswerter frei, diesen Namen anzupassen. Aldi Nord scheint sich selbst als ALDI Nord zu bezeichnen (siehe Website). Es steht aber jedem frei aus einem name=ALDI Nord ein Aldi Nord auf die Karte zu zaubern.
Die Daten an sich sollten aber der Realität entsprechen. Wir folgen doch auch sonst der Groß- und Kleinschreibung und verbessern auch keine falsche Rechtschreibung bei den Namen.

Bspw. VR Bank und nicht Vr Bank, UBS nicht Ubs, A&O bzw. a&o nicht A&o,…

Ihr habt schlicht beide Recht. Niemand fährt einen Vw, aber es schreibt auch keiner, er fährt einkaufen zu HORNBACH. Da hat sich im allgemeinen Schreibgebrauch eine Grauzone etabliert, :person_shrugging: , und das merken wir.

Ich weiss gar nicht, ob man das vereinheitlichen kann. Man dürfte dann nicht sowas fantasievoll gestaltete nehmen wie Schilder, Prospekte und Logos, sondern sowas langweiliges wie das Handelsregister - und da steht dann wahrscheinlich „Albrecht Discount Handels GmbH & Söhne Deutschland Nord“

2 Likes

Das ist dann aber etwas anderes. „VR Bank“ ist eine Abkürzung für „Volks- & Raiffeisenbank“ und ein klassischer Kandidat für name:short.

Auch hier: Abkürzung

Nein, ganz dasselbe ist es nicht. Manche Versalschreibweisen haben einen eindeutig historischen Hintergrund und stammen aus Abkürzungen:

  • ALDI = Albrecht Diskont
  • REWE = Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften
  • EDEKA = Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler (im Halleschen Torbezirk zu Berlin), früher deswegen EDK

Und weil es eben ursprünglich Abkürzungen waren, wurden sie auch ausschließlich in Majuskeln gesetzt. Irgendwann wurde dann die Abkürzung selbst zum Markennamen und genau damit wird es argumentativ eben zum Streitpunkt.

Eigentlich ist doch das Einzige, was uns fehlt, eine Möglichkeit zwischen dem Logo-Namen und dem quasi „normalisierten“ Namen zu unterscheiden. Wenn wir also z.B. etwas wie name:display hinzufügen würden, wäre es viel einfacher, denn das Argument von den „Aldi“-Befürwortern ist ja, dass es schon lange keine Abkürzung mehr ist, sondern ein eigenes Wort und außerdem als Markenname so eingetragen. Wohingegen die „ALDI“-Befürworter sagen, dass es doch so auf dem Schild steht und eigentlich nur ein Kunstname aus einer Abkürzung ist.

name=Aldi
name:display=ALDI
brand=ALDI Nord

würde diesem Sachverhalt Rechnung tragen. Die Alternative wäre, es genau andersherum zu machen und z.B. name=ALDI + name:normalised=Aldi zu nehmen, ist aber, wie man bei uns früher sagte, gehupft wie gesprungen.

1 Like

Sprache wandelt sich. Viele Namen sind nicht mehr das, was sie ursprünglich mal waren. Meine Omma is immer nach’n Konsumm hin, und genau so wurde das ausgesprochen, und dran stand seit 20 Jahren „Coop“. Du bekommst da keine Trennschärfe rein — warum sprechen wir BBC englisch aus, USA aber deutsch? Wir sprechen „Edeka“ als Wort „Ehdeka“, weil es geht, und „VW“ nicht, weil „fhwh“ doof klingt. Und wieso habe ich Edeka jetzt nicht versal geschrieben? Ich weiss es nicht.

Wie macht Wikipedia das eigentlich? DIe haben doch das gleiche Problem.

Schau selbst: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Namenskonventionen

Das könnten wir bei uns genauso handhaben, wurde wohl aber schon einmal abgelehnt.

Da könnte man – zur Not – aber immer noch mit old_name oder auch alt_name arbeiten. Wobei ich das in solchen Fällen, die Jahrzehnte her sind, nicht für sinnvoll erachte.

Doch, man könnte sich für OSM auf eine Variante einigen. So wie bei Wikipedia. Es geht ja nicht darum was “falsch” oder “richtig” ist, sondern, wie wir das in unsere Datenbank eintragen wollen. Ob wir es einheitlich haben wollen oder nicht. Das ist uns überlassen.

Es wäre zwar irgendwie nostalgisch, wenn miniMAL, Plus, Tengelmann oder z. B. auch Massa (den kennt meine Oma noch) auf diese Weise wieder zum Leben erweckt werden, aber in eine Karte die aktuelle Verhältnisse abbilden soll, passt das dann irgendwie nicht.

Lustige Geschichte am Rande, die zwar nicht hier reinpasst, aber die ich euch nicht vorenthalten will: bei uns in der Stadt war eines Tages mal verkaufsoffener Sonntag. Wir dachten, den Tag muss man doch nutzen, und wollten Lebensmittel einkaufen. Alle Geschäfte nacheinander abgeklappert: Aldi zu. Lidl zu. Der kleine Plus im Wohngebiet… der hatte auf. Als einziger Supermarkt in der Stadt hatte der am verkaufsoffenen Sonntag geöffnet. Die Schlange reihte sich von der einzigen Kasse einmal durch das ganze Geschäft und sogar noch nach draußen auf die Straße, wo die Leute dann nochmal um den Block standen. Die müssen an dem Tag das Geschäft ihres Lebens gemacht haben… naja. Den Plus gibt es leider nicht mehr (wurde im Zuge der Edeka-Übernahme ersatzlos geschlossen), ist jetzt ein türkischer Supermarkt. Aber die Geschichte werde ich nie vergessen.

:smile: Herrlich! Ich mag nostalgisches sehr!

Du hast die frühere Lebensmittel-Filialkette Zum “bösen” Wolf vergessen, die bis in 80´/90´ger hinein in NRW von Aachen über Düren bis kurz vor Köln vor allem etwas außerhalb der großen Städte reichlich Filialen hatte. Ich war in Würselen da mal drin. Verrückter Laden … :melting_face:

Ja, “bösen” in Anführungszeichen …

“Der erste „Lebensmittelmarkt“ wurde kurz nach dem 2. Weltkrieg in der Brückenstraße in Düren von Theodor Wolf eröffnet. Kurz darauf folgten weitere Filialen in der Tivoli- sowie Eberhard-Hoesch-Straße. 1960 eröffnete Theodor Wolf in der Oberstraße/Düren den ersten „Discounter“ der Region. Die umliegenden Händler sahen sich durch günstige Preise bedroht und bezeichneten diesen Markt als „böse“. Daraus wurde der lokale Spitzname „Zum bösen Wolf“ geboren. In den darauffolgenden 20 Jahren wurden viele weitere Filialen der Lebensmittelmärkte „Zum bösen Wolf“ eröffnet. Das Vertriebsgebiet erstreckte sich von Aachen bis vor die Tore von Köln.”

Ist später alles unter das Dach von EDEKA rein gegangen oder ganz verschwunden.

Willst du damit ausdrücken ALDI sei keine Abkürzung oder das man den Firmenname ausschreiben soll? Machen wir irgendwie sonst auch nicht. Viel eher schreiben wir die Langform in official_name. Ich lasse mich gerne von Argumenten überzeugen, warum man nicht die Schreibweise nutzen sollte, die der Betrieber selber gewählt hat. Und das nicht nur beim ALDI. Das kommt ja durchaus häufiger vor, dass Firmen sich allcaps schreiben, oder alles klein oder wie auch immer.
Bspw. BestWestern | OpenStreetMap
Soll ich jetzt ein Leerzeichen einfügen oder das W klein schreiben?

Ne… das Logo an sich ist eher nur ein Bild. Vielmehr (siehe mein Link weiter oben) nennt sich ALDI Nord genau in dieser Schreibweise auf ihrer Webseite so.

1 Like

Also hier steht auf den Schildern wirklich „Volks- und Raiffeisenbank“, nicht „VR Bank“. In diesem Fall würde ich den langen Namen in name packen und den kurzen in name:short. Aber es kann natürlich sein, dass es woanders genau umgekehrt ist, dann würde ich auch eher zu name und official_name tendieren.

Ich wollte damit weder ausdrücken, dass ALDI keine Abkürzung ist (was es aber mittlerweile tatsächlich nicht mehr ist), noch, dass man Firmennamen immer ausschreiben soll. Man sollte das erfassen, was vor Ort verifizierbar ist. Wenn ich die Schreibweise von einer Webseite ableiten muss, ist das meiner Meinung nach nicht gegeben. Das Problem, um welches es hier geht, ist aber nicht, welchen Namen wir erfassen (da sind wir uns im Fall von Aldi wohl einig), sondern ob wir ihn

  1. genau so erfassen, wie er vor Ort steht (also ALDI, REWE, EDEKA, HORNBACH) oder ob wir ihn
  2. vorher „logisch“ normalisieren. (Sprich: Aldi, Rewe, Edeka und Hornbach, weil wir es als Wort aussprechen und als Abkürzung. Das Gegenbeispiel wären dann VR, VW, VHS, HDI, usw. wo wir die Buchstaben einzeln aussprechen), oder
  3. so erfassen, wie die Wikipedia-Richtlinien ihn erfassen würden, oder
  4. wie bisher „nach Gefühl“ mal so, mal so.

Falls nicht wie (1), könnte man überlegen, etwas wie name:display hinzuzufügen, um genau dem Rechnung zu tragen. Aber ich fürchte, dass der „Konsens“ auf (4) hinausläuft, weil das am bequemsten und unnützesten ist.

Wir folgen doch auch sonst der Groß- und Kleinschreibung und verbessern auch keine falsche Rechtschreibung bei den Namen.

eigentlich schon, alles was in Kapitälchen geschrieben ist wandeln wir um in Groß/Kleinschreibung

Hast du ein Beispiel, wo wir einen Eigennamen entsprechend verändern?

1 Like

Das ist doch der Punkt: Es gibt beide Meinungen in der Community und es gibt keinen Konsens.

Die einen schreiben WOOLWORTH die anderen Woolworth. Richtig oder falsch gibt es hier nicht.

Hast du ein Beispiel, wo wir einen Eigennamen entsprechend verändern?

Überall wo es nicht klar eine Abkürzung ist, ADAC lassen wir so, aber HORNBACH machen wir nicht

Das stimmt doch nicht. Ich tagge name=Hornbach aber lange nicht alle.

Natürlich gibt es da ein richtig. Der Eigentümer hat sich dazu entschieden sich in Deutschland Woolworth zu schreiben (siehe Woolworth – Impressum - Offizielle Woolworth Unternehmensinformationen). Dabei schreiben nicht mit dem Aussehen des Logos verwechseln. Warum sollte OSM das besser wissen? Wo ist der Vorteil darin, sich über diesen Willen hinwegzusetzen?
Eben genau damit macht es sich OSM selber schwer und öffnet Raum für die ganze Diskussion wann man etwas wie schreiben soll.

2 Likes

Das hat in meinen Augen nichts mit “besser wissen” oder über “Willen hinwegsetzen” zu tun, wenn wir für unsere Datenbank festlegen, in welchem Format wir Daten (Namen) speichern.

1 Like

Warum sollte unser Datenformat nicht die Realität wieder spiegeln? Bei allem versuchen wir die Realität bestmöglich abzubilden. Nur bei einem simplen Namensstring nicht?

Ich würde gerne das Warum verstehen.

Auch die Wikipedia Namenskonvention sagt nirgends, dass man Aldi Nord schreiben muss und nicht ALDI Nord schreiben soll. Sondern lediglich dass ALDI Nord nehmen sollte und ALDI weder ausschreiben noch die Gesellschaftsform anhängen sollte.

Wobei Wikipedia allerdings einen anderen Zweck verfolgt. Sie wollen die Realität nicht wiedergeben sondern lediglich erklären.

1 Like

Was ist denn die Realität? OSM hat als oberste Premisse den OTG-Grundsatz. Demnach müsste man grundsätzlich die Schreibweise vor Ort übernehmen. Das ist auch Realität.

Vor Ort kann man nicht unterscheiden ob etwas Logo oder Eigenschreibweise ist. Wenn man nach dem Kassenbon geht, stellt man fest, dass gerade bei Franchise Unternehmen der Name ein ganz anderer ist. Und der Name der überall dransteht nur brand ist.

Ich kann Dein Argument aber nachvollziehen und bin gerade am Grübeln, wie ich es zukünftig machen werde.